Christenverfolgung, Richard Wurmbrand, Hilfsaktion Märtyrerkiche
     Christenverfolgung in der Gegenwart
 
Pfarrer Richard Wurmbrand schreibt in "Ein Mensch in zwei Welten", Stephanus Edition:   www.rolf-keppler.de 
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Impressum

Pfarrer Wurmbrand (15200 Byte)
Von den 14 Jahren, die ich in kommunistischer Gefangenschaft in Rumänien war, verbrachte ich 3 Jahre allein in einer Zelle etwa neun Meter unter der Erdoberfläche, ohne jemals Sonne, Mond oder Sterne, Blumen oder Schnee gesehen, ohne jemals einen Menschen, außer den Wächtern und Verhörern, die mich schlugen und folterten, zu Gesicht bekommen zu haben.
Selten hörte ich einen Laut in diesem Gefängnis.
Die Wächter trugen Schuhe mit Filzsohlen, und so hörte ich nicht, wenn sie kamen
Ich hatte weder eine Bibel noch ein anderes Buch.
Ich besaß auch kein Papier, um meine Gedanken aufzuschreiben.
Das einzige, was wir schreiben sollten, waren Anschuldigungen gegen uns selbst und andere.
Während dieser Zeit schlief ich nachts kaum.
Ich schlief am Tage.
Jede Nacht verbrachte ich die Stunden mit Gebet und geistlichen Übungen.
Jede Nacht arbeitete ich an einer Predigt und hielt sie auch.
Ich hatte eine ganz schwache Hoffnung, eines Tages entlassen zu werden. Und deshalb versuchte ich, meine Predigten im Gedächtnis zu behalten.
Um das zu erreichen, bediente ich mich eines Hilfsmittels und setzte die Hauptgedanken in kurze Reime.
Hierfür gibt es bereits Beispiele:
Omar Kayyam, Nostradamus, Heinrich Suso und Angelus Silesius hatten alle schon einen Schatz philosophischer, religiöser und prophetischer Gedanken in sehr kurzen Versen zusammengefaßt.
So verfaßte auch ich meine Reime, lernte sie dann auswendig und behielt sie durch ständiges Wiederholen im Gedächtnis.
Als mein Gedächtnis mich unter dem Einfluß von schweren Rauschmitteln verließ, vergaß ich sie. Aber sobald die Wirkungen der Drogen vorbei waren, kamen sie mir lebhaft wieder.
Hier sind nur einige der Predigten.
Insgesamt habe ich etwa dreihundertfünfzig in meinem ungewöhnlich guten Gedächtnis behalten....

Aus dieser von mir nur dürftig geschilderten Verfolgungszeit heraus hat Pfarrer Wurmbrand die Hilfsaktion Märtyrerkirche gegründet, die weltweit verfolgten Christen hilft:
Ich zitiere aus seiner monatlich erscheinenden Zeitung "Kurier, Stimme der Märtyrer 6/1998": (Ein Koreaner schreibt) Nordkorea: ...Viele Christen wurden auch von dem Todeskommando umgebracht, das aus jungen Männern gebildet wurde, die sehr brutal waren. Ich finde keine Worte, um ihre Grausamkeit zu beschreiben. Diese Henker arbeiteten nicht regulär im Lager, sondern kamen nur für die Hinrichtungen.  An diesen Tagen nahmen sie gewöhnlich Drogen, durch die sie wie hungrige Tiere handelten....
Nach den blutigen Hinrichtung wurden alle Gefangenen gezwungen, um die Leichen herumzugehen und den Toten Worte des Hasses zuzurufen... Damals konnte ich nicht verstehen, warum diese Christen ihr Leben riskierten, wo sie doch nur zu sagen brauchten:"Ich glaube nicht"
Ich habe es bisweilen sogar erlebt, daß sie sangen als die Tritte und die Schläge heftiger wurden.  Die Beamten pflegten die Sänger immer "Verrückte" zu nennen und brachten sie zu dem Raum für die Elektrobehandlung. Ich habe niemals jemanden dort lebendig herauskommen sehen....
Auch ich habe sie immer für verrückt gehalten, bis ich nach Südkorea geflohen war und dort in der Kirche Choräle hörte. Erst dann erkannte ich, was die Gefangenen gesungen hatten... S
eit drei Jahren leidet die Bevölkerung Nordkoreas unter einer durch extreme kommunistische Mißwirtschaft verursachten verheerenden Hungersnot. Die Menschen essen Gras und Baumrinde....
Unsere Mission hat gerade einen weiteren Container mit Nahrung und Kleidung von der amerikanischen Zweigestelle aus nach Nordkorea geschickt.
Durch unsere Kontaktleute, die nach Nordkorea einreisen können, soll versucht werden, daß diese lebensspendende Hilfe auch die Menschen auf dem Lande erreicht....

Das Ausmaß der weltweiten Christenverfolgung habe ich hier wirklich nur angerissen. Es ist traurig, wie wenig die abendländischen Christen hiervon wissen.
Ein Probeexemplar des Kuriers können Sie bei
Hilfsaktion Märtyrerkirche, Postfach 1160 ,D-88683 Uhldingen
Tel.: 075 56 / 92 11-0 Fax: 07556/9211-0 anfordern.

Im Kurier 11/98 kann man folgendes lesen: Rotchina gegen Untergrundbischof
KAP 01.09.98 - Ein Bischof der Untergrundkirche in China, der während des Chinabesuches des Präsidenten der USA in diesem Jahre unter Hausarrest stand, wird weiter von der Polizei überwacht. Bischof Julius Jia Zhiguo in der Provinz Hebei werde ständig von der Polizei bewacht.
Dem 63 Jahre alten Bischof sind alle religiösen Aktivitäten verboten.
Der Bischof hatte im Geheimen ein Waisenhaus aufgebaut, das jetzt geschlossen werden muß.
Behinderte Kinder werden von den Eltern oft ausgesetzt, weil jede Familie nur ein Kind haben darf.
Staatliche Waisenhäuser nehmen keine Kinder ohne staatliche Einweisung auf.
Bischof Jia Zhiguo hat fast 20 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht. Er gilt als guter Seelsorger der Armen.


Unerbittliche Glaubenstreue 13854 Byte)Unerbittliche Glaubenstreue aus HMK Kurier 10/99

Lenin, der Begründer des modernen internationalen Kommunismus, war ein Mann, der Gott hasste. Und woher kam diese negative Einstellung? Als er 16 Jahre alt war, hörte er zufällig mit an, wie ein Priester seinem Vater den törichten Rat gab: „Wenn Euer Sohn nicht freiwillig zur Kirche mitgeht, dann müsst Ihr ihn verprügeln." Empört riss Lenin sich das Kreuz ab, welches er um den Hals trug. Wie es leider oft geschieht, erweckte ein eigentlich belangloses Erlebnis, eine Bagatelle, in ihm einen Komplex von Antipathie gegen die Religion. Er unterschied nicht zwischen dieser einen falschen Bemerkung eines Priesters und all den Realitäten, welche wir mit dem Begriff „Priester" verbinden. Gott, die Bibel, das ewige Leben. Und dann wurde Holbach sein Lieblingsphilosoph. Er empfahl später nachdrücklich eine weite Verbreitung der Schriften Holbachs unter das Volk. Er liebte diesen Philosophen, der geschrieben hatte: „Gott ist mein persönlicher Feind!"

Wie unbedeutend erscheint uns dieses Erlebnis, aber für Lenin war es der Anlass, ein Atheist zu werden!

Es ist sehr aufschlussreich zu hören, wie der bekannte Psychologe Sigmund Freud sich zu einem Atheisten entwickelte. Freud hatte als Kind immer seinen Vater wie einen Helden verehrt und bewundert. Als Sigmund sieben Jahre alt war, hörte er seinen Vater erzählen, wie er einmal von einer Bande angegriffen worden war. Sie hatten seinen Hut in den Schmutz geschleudert und gebrüllt: „Herunter vom Bürgersteig, du dreckiger Jude! Juden dürfen nur mitten auf der Straße gehen!" Erschrocken und erwartungsvoll fragte das Kind:

„Vater, was hast du denn getan?" Der Vater bekannte: „Ich bückte mich rasch nach meinem Hut und trat vom Bürgersteig herunter."

Das war sicherlich das Klügste in diesem Fall. Heldenhaftigkeit ist eine hervorragende Tugend, die man jedoch nicht bei belanglosen Begebenheiten verschwenden sollte. Aber der Vater versäumte es, dies Sigmund zu erklären, und man konnte von dem Knaben nicht erwarten, dass er allein solche Gedanken verstand. Von diesem Augenblick an verachtete und hasste er seinen Vater. Dieser Hass hatte an einem so kleinen Ereignis seinen Anfang genommen und schwoll bis zu einem Punkt an, wo er davon träumte, seinen Vater umzubringen. Als er dann heranwuchs, dehnte er diesen Hass auf alle Väter aus. Er schrieb ein Buch gegen Mose, weil dieser in gewisser Weise ein Vater des Volkes Israel war, schließlich schrieb er auch gegen Gott, den Vater des Universums.

Haben unsere sogenannten Überzeugungen ihren Ursprung auch in Nichtigkeiten? Vietnam, Kuba und ganz besonders China halten immer noch streng an Lenins Richtlinien fest:

»Terror muss erbarmungslos und in der kürzest möglichen Zeit durchgeführt werden, denn der Mensch kann nicht ununterbrochen anhaltende Gewalt des Regimes ertragen... die Gerichtsverhandlungen müssen unverzüglich durchgeführt werden und für die meisten Geistlichen muss rasch ein Urteil gefällt werden... die Beschlagnahmung von Klöstern und Kirchen muss mit größter Schärfe und ohne Skrupel in der kürzest möglichen Zeit erfolgen. Je mehr Priester während dieser Aktion exekutiert werden, um so besser. «

Derart unerbittlicher Terror kann nur durch ebenso unerbittliche Glaubenstreue überwältigt werden. Halbherzige Christen sind unfähig zu widerstehen. Auserwählte Seelen, die als Vorbilder für andere leben, sollten den Lehren des Johannes vom Kreuz folgen:

„Wende dich immer dem Schwersten zu, nicht dem, was leicht ist; dem am wenigsten Angenehmen, nicht dem, was bequem ist; der Arbeit, nicht der Ruhe; dem Niedrigsten und Verächtlichsten, dem Höchsten und Wertvollsten." Christen in solchen Ländern wissen, dass sie das Evangelium verkünden müssen, ohne die Folgen zu bedenken. Und wir sollten im Rahmen unserer Umstände ebenso handeln. (Aus: „Die Überwinder" von Richard Wurmbrand)

Wer von uns im Glauben lebte, entdeckte zum erstenmal, wie reich er war. Die jüngsten Christen und die schwächsten verfügten über mehr Hilfsquellen, aus denen sie schöpfen konnten, als die reichsten alten Damen und die glänzendsten Intellektuellen. Menschen mit großem Verstand, guter Erziehung und mit Humor erschienen, sobald sie auf ihre Bücher und Konzerte verzichten mussten, oft zu verdorren wie Zimmerpflanzen im Wind. Herz und Geist waren leer.


Reichtum im Gefängnis (13549 Byte)Frau Nailescu, die Gattin eines Professors von Cluj, sagte mir eines Tages: „Wie glücklich müssen Sie sein, dass Sie denken und Ihren Geist in Tätigkeit halten und beten können! Ich kann nicht. Ich versuche, mich an ein Gedicht zu erinnern, dann kommt die Wärterin herein und schreit. Sofort kehrt mein Geist wieder zurück in dieses ewige Lager. Ich vermag mich nicht zu konzentrieren, mich nicht zu disziplinieren."

Damen der guten Gesellschaft waren oft am meisten zu bemitleiden. Das Leben war härter für sie als für alle anderen. Sie hatten in materieller Hinsicht am meisten verloren und besaßen am wenigsten innere Hilfsquellen, um die Lücke zu füllen. In ihren Köpfen herrschte ein Durcheinander von Erinnerungen an vergangene Bridgepartien, Hüte, Hotels, Theaterpremieren, verlorene Wochenende und Liebhaber. Sie waren die ersten, deren Nerven rissen, wie auch ihre zarten, weißen Hände am ehesten wund wurden.

Nach der Arbeit kamen die Frauen etwa zu gläubigen Gefangenen und baten, ja bettelten um eine Geschichte aus der Bibel, an die wir uns erinnerten. Wir besaßen keine Bibel. Wir selber hungerten danach mehr als nach Brot. Wie wünschte ich, mehr davon auswendig gelernt zu haben! Aber wir wiederholten täglich jene Stellen, die wir kannten. Manchmal des Nachts, wenn wir Gebetsstunden abhielten. Auch andere Christinnen hatten, wie ich, längere Stücke des Bibeltextes dem Gedächtnis eingeprägt, wohl wissend, dass die Verhaftung bald bevorstand.

Sie brachten Reichtum ins Gefängnis. Während sich die anderen zankten und stritten, lagen wir auf unseren Matratzen und bedienten uns der Bibel zum Beten und Meditieren und sagten uns immer wieder die Verse auf, durch die ganzen langen Nächte. Wir lernten, was die Neuankommenden mitbrachten, und gaben an sie unsere eigenen Kenntnisse weiter. So machte eine ungeschriebene Bibel die Runde durch Rumäniens Kerker...

 (Aus „Mit und ohne Richard" - die unglaubliche Geschichte der Gefangenschaft Sabine Wurmbrands.
Während ihr Mann 14 Jahre Gefängnis und Verfolgung erlebte, überstand sie viele Jahre hoffnungsloser Haftzeit im kommunistischen Rumänien.)

Weitere Infos zur Hilfsaktion Märtyrerkirche auch unter www.h-m-k.org